Eine Philosophie, welche die Menschen hinter dem Rohstoff sieht
"Jedes Mal wenn du Geld ausgibst, stimmst du darüber ab, welcher Art von Welt du willst" - Anna Lappé
Es gab Zeiten, da waren die Kakaobohnen Gold wert. Heute sind sie durch die industrielle Verarbeitung zur billigen Massenware verkommen.
Wer darunter leidet ist wie immer der Produzent (Kakaobauer) und die Natur (Urwaldrodungen, Monokulturen, künstliche Dünger).
Als passionierter Chocolatier und Schokoladenliebhaber ist es mein Ziel, die Kakaobauern in ihren Projekten zu Unterstützen. Ihnen mit fairen Preisen eine vernünftige Lebensgrundlage zu ermöglichen und sie anzuregen, durch Mischkultur die Biodiversität aufrecht zu erhalten oder zu fördern, natürlichen Dünger selber herzustellen und auf Qualität zu achten.
Leider gibt es immer mehr Landstriche die verwaist sind, weil die Jugend in den unterbezahlten Arbeiten keine Zukunftsperspektive sehen. Wie wollen sie eine Familie gründen oder unterhalten, wenn sie nicht einmal für sich selber genug verdienen?
Krankenversicherungen sind in diesen Gegenden meistens ein Fremdwort und von den miserablen Arbeitsbedingungen wollen wir erst gar nicht sprechen. Auf meinen Reisen wollte ich von diesen unhaltbaren Zuständen Fotos schiessen und mir wurde dabei sofort der Weg versperrt.
Während ich das schreibe und an das erlebte zurück denke, kommt mir immer wieder das obige Zitat in den Sinn "..., welche Art von Welt willst DU?"
Ich für meinen Teil will weder Schokolade essen noch herstellen, welche aus Rohstoffen kommt, bei der Menschen ausgebeutet werden, nur damit ich billige Schokolade essen oder anbieten kann! Und mit billig meine ich billig. Meistens bestehen die Schokoladen aus einem hohen Anteil Zucker, künstlichem Vanillin, Malzextraktpulver und einer Caramelnote.
Der Kakaoanteil wird dafür eher niedrig gehalten (30 bis 34%). So kann man weiteres Geld einsparen und mit all den Zusätzen ein massentaugliches Produkt verkaufen, dass mit der ursprünglichen Kakaonote nichts mehr zu tun hat.
Dieser billigen, ausbeuterischen Welt will ich mit meiner Philosophie und meinem täglichen Einsatz entgegen treten. Ich reise zu den Kakaobauern und helfe ihnen vor Ort Probleme in der Pflanzung, Fermentierung und Trocknung zu eruieren und zu lösen. Ebenfalls möchte ich ihnen in einem Zukunftsprojekt helfen, gute und gesunde Pflanzen zu kaufen. Es soll dabei auf Mischkultur geachtet werden, damit sich keine Krankheiten ausbreiten können und der ganze Bestand zerstören.
Dieser Kakao kaufe ich den Bauern danach zu einem gerechten Preis ab, damit sie auch in die Zukunft investieren können und die Jungen auf dem Land bleiben, weil sich die Arbeit lohnt.
Hier in der Schweiz stelle ich für Sie als Schokoladenliebhaber und unterstützer einer gerechteren Schokoladenwelt in einer Granitsteinmühle, aus unterschiedlichen Kakaosorten, Tafeln her. Mein Ziel ist es dabei, Ihren Gaumen mit einer Vielfalt von Aromen zu erfreuen und nicht einfach nur durch Zucker, Malzextrakt und Vanillin verfälschte Schokolade aufzutischen.
Falls Sie an der Kakaowelt interessiert sind, zeige ich gern Gruppenweise, was es alles braucht, damit eine gute Schokolade entsteht. Dabei dürfen Sie auch selber Hand anlegen.